11.07.11

7 days.

Tja, jetzt ist es so weit. 7 Tage noch, dann heißt es wieder Abschied nehmen. Wenn ich so darüber nachdenke, dann erscheint es mir, als wäre es erst gestern gewesen, wo ich mich von meiner Familie am Flughafen verarschiedet habe. Das "letzte" Abendessen, das "letzte" Mal in die Schule gehen, das "letzte" Mal im eigenen Bett schlafen. Es erschien mir so irrsinnig lange - ein halbes Jahr am anderen Ende der Welt. Ein halbes Jahr weg von all den Personen und Dingen, an die man gewohnt war - die man liebt. Es war so ein großer Schritt, den ich gemacht habe und das "Abenteuer Neuseeland" schien immer ein bisschen unreal. Doch nun ist es schon wieder fast vorbei.
Mein Resume dieser 6 Monate kann ich am besten in drei Worte fassen:
Dankbarkeit, Weltoffenheit, Happiness.









1. Dankbarkeit

In diesem halben Jahr haben mich so viele Menschen auf so unterschiedliche Art und Weise unterstützt. Mir wurde in vielen Situationen bewusst, wie glücklich ich mich schätzen kann. Ich bin umgeben von herzerwärmenden Personen, die mir alles bedeuten und die immer ein offenes Ohr hatten und mich unterstützt haben. Egal was war.

Aber nun im Speziellen:




Meine Mutter.

Oder wie ich sie nach diesen 6 Monaten nenne: Die beste Mama auf der Welt.
Sie war der Schlüsselpunkt für dieses Reise. Die Person, die mir das alles hier ermöglicht hat. Aber auch die Person, die mich am meisten davon abgehalten hat. Ich glaube die größte Aufgabe für mich war, mich von ihr zu trennen und unabhängig zu sein. Und das hat uns am Ende noch mehr zusammengeschweißt.
Sie ist immer für mich da, egal was ist. Hört mir immer interessiert zu, egal wie langweilig das Thema ist. Sie gibt mir immer die besten Ratschläge, egal welches Problem ich habe. Sie weiß, was sie sagen muss, um mich aufzumuntern. Und deshalb bin ich in so vielen Bereichen dankbar ihr gegenüber. Sie kennt mich einfach und weiß was in meinem Leben so vor sich geht. Auch wenn ich tausende Kilometer von ihr entfernt bin.

Ich kann es gar nicht beschreiben, wie sehr ich mich schon wieder auf unsere gemeinsamen Gespräche freue. Unsere tägliche "coffee/tea-time", Shoppingtouren nach Wien oder sonst wo hin, Spaziergänge oder einfach gemeinsam Zeit verbringen. (Ich denke da an Sex and the City Staffeln schaun :) )
So viele Sachen, die einfach in meinem Alltag waren und selbstverständlich waren. Doch wenn man seine Heimat verlässt und in ein neues Leben, eine neue Familie eintaucht, dann verändern sich Dinge. Man merkt, dass es Unterschiede gibt. Sachen, die für einen selbstverständlich waren, die sind es plötzlich nicht. Un in genau solchen Momenten wurde mir bewusst wie toll meine ganze Familie und Mama doch ist.

Außerdem kann ich es kaum erwarten, wenn ich ihr die ganzen Sachen zeige, die ich mir gekauft habe. Ich glaube, da wird ein Frauenabend nötig ;)

Ich hab dich lieb Mama und ich bin froh, wenn ich dich wieder in den Arm nehmen kann. Denn so eine Beziehung, wie die von uns beiden, die hat nicht jeder.









Mein Bruder.

Tja, mein allerliebster Bruder. Er ist einfach immer für mich da, wenn ich was brauche. Kaum bin ich online kommt eine Nachricht. " Hy Babs! Was los?". Auch er ist so ein wichtiger Teil in meinem Leben. Ich weiß noch, als ich ziemliches Heimweh hatte, da hab ich mit ihm geschrieben. Und klar weiß ich, wie schwierig es ist jemanden aufzumuntern via Facebook. Doch er hat es einfach jedes Mal geschafft. Ich wusste gar nicht, wieviele lustige Videos es gibt auf Youtube. Mein Bruder hat sie mir alle geschickt und ich musste einfach lachen und dachte nicht mehr an mein Heimweh. So hat er es jedes einzelne Mal geschafft.
Oder er rettet mir einfach mal wieder mein Leben, indem er mir lebenswichtige Links schickt. Wie zum Beispiel von österreichischen Rezepten. (ps. Das Essen und der Abend war ein voller Erfolg! Danke nochmals! )
Er ist einfach mein Bruder und ich hab ihn über alles lieb. Vor allem, wenn er so großartige Sachen vorschlägt wie: Ich mach dir nen gscheit'n Grillempfang mit am richtig bayrischen Bier!
Herz, was willst du mehr? Vor allem, wenn er mir zuhört und sich merkt, wenn ich mich über das Bier hier beschwere. (ganz ehrlich, brauen können sie nicht, die Kiwis. Dafür Schafe züchten!)


Hab dich lieb Bro'!









All die Personen, die mir auf unterschiedlichste Weise bereichert haben


Mit Worten kann ich das eigentlich gar nicht beschreiben, wie glücklich ich bin, wenn ich an meine Familie und Freunde denke. Mir wurde hier in Neuseeland bewusst, wie sehr ich euch vermisse und ich euch alle liebe. Es ist einfach alles so selbstverständlich, wenn man zu Hause lebt. Deine Freunde sind einfach für dich da, weil sie immer für dich da waren. Doch  so eine Bereicherung, die sollte nicht selbstverständlich sein. Ihr kennt mich einfach. Wisst, wie ich bin. Wenn wir einen Streit haben, dann wissen wir, wie wir ihn regeln werden. Wir kennen uns einfach so gut, dass wir wissen, wie der andere reagiert. Und hier in NZ, da musste ich das alles wieder von vorne aufbauen. Dieses halbe Jahr hat mir einfach auf den unterschiedlichsten Wegen gezeigt, was wichtig ist in meinem Leben. Es hat mir auch gezeigt, wem ich wirklich vertrauen kann. Wer meine wirklichen Freunde sind.  Ich kann es kaum erwarten, wenn ich euch wieder alle sehe.

Danke für alles. Danke für jeden Brief, den ich bekommen habe. Für jede Postkarte. Für jedes Mail. Einfach alles. Es ist zwar manchmal nur ein Kommentar oder ein Satz, doch der brennt sich in dein Gedächtnis und bleibt da für immer. Es sind meistens die kleisten Worte, die die größte Wirkung haben!


Danke, ihr seid wunderbar!


Du bist und bleibst einfach der beste Andi auf der Welt!
ps. auf diesem Bild ganz von Kiwi-Zeugs umgeben :D








2. Weltoffenheit



Was ich sonst noch so in Neuseeland gelernt habe? Man muss offen sein gegeünber alles und jedem. Als International muss man viel leichter jemandem vertrauen können. Denn man kennt einfach niemanden. Man muss tolerant sein. Das "andere" akzeptieren. Die Unterschiede beachten, aber nicht beurteilen. Einfach das Leben, wie es ist genießen. Keine Vergleiche anstreben, einfach im Hier und Jetzt leben. Das Leben einfach fließen lassen. Kein Witz! In diesem halben Jahr, hab ich ganz wenig geplant. Und irgendwie ist immer genau das gekommen, was ich in diesem Moment am meisten gebraucht hatte. Ich vertraue einfach voll und ganz auf's Leben. Das es mir genau die Karten gibt, die ich brauche. Die gut für mich sind. Mir genau das aufzeigt, aus dem ich was lernen kann. Mir Aufgaben stellt, mit denen ich wachsen kann. Und genau das ist hier passiert. Ich habe einfach jeden Tag gelebt und jeder Tag war anders.
Momentan bin ich ziemlich glücklich. Obwohl ich weiß, das ich bald nach Hause fahre. Dass, das Abenteuer Neuseeland in einer Woche zu Ende geht. Und all das ist nur deshalb, weil  Leute in mich Vertrauen hatten. Mich unterstützt haben. Und weil ich hinaus gegangen bin und gesagt habe: "Ich schaff's!" Weil ich Neues entdecken wollte. Was anderes sehen wollte. Die Welt erkunden wollte! Unseren ach so schönen Planeten bereisen wollte, um wieder nach Hause zu kommen und zu bemerken:
"Die Welt ist doch ein so wunderbarer Ort. Aber mein zu Hause ist dort, wo mein Herz ist."










3. Happiness

Zu gute Letzt - Happiness. Wenn ich meinen Aufenthalt hier beschreiben müsste, dann würde ich vermutlich sagen: "Ich war einfach glücklich!" In jeder Art und Weise. Mit diesem Auslandssemester verbinde ich so viele positive Gefühle und wenn ich jetzt so zurück denke, dann schießt mir immer wieder ein Wort durch den Kopf - Happiness.
So im Nachhinein schein alles so einfach, als ob diese 6 Monate ein Kinderspiel gewesen wären. Doch in Wirklichkeit waren auch ziemlich harte Zeiten dabei. Man lebt eben einfach in einer anderen Familie und es dauert verdammt nochmal seine Zeit, bis man in der Familie auch wirklich "integriert" ist. Es ist einfach alles neu. Schule, Leben - das Land, Hallooho! Dann wurden manche Gefühle nochmals verstärkt. Durch Erdbeben und so. Es war eine intensive Zeit, doch irgendwie bin ich da durchgekommen.
Wie sagt man so schön?

"S'Lebn is wie a Bradl. Du muast di einfoch duachfressn!"

Und das hab ich getan. Dieses halbe Jahr hat mich sehr geprägt und geformt. Und ich kann es einfach kaum erwarten, wenn ich mein neues Ich in Österreich leben kann.



Alles in Allem war es ein verdammt gutes halbes Jahr. Und so schnell vorüber. Ich meine, ich komm in einer Woche wieder nach Hause!! Wo ist die Zeit hin? Nein ernsthaft. Man ist mit so vielen verschiedenen Dingen beschäftigt und schwupps ist es vorbei.
Ich weiß nur eins. Ich kann Neuseeland mit beruhigtem Gewissen verlassen. Nicht im geringsten hab ich das Gefühl vielleicht irgendetwas verpasst zu haben. (ich war Fallschirmspirngen und Bungyjumpen for god's sake!) :D


Doch das bedeutet nicht, das ich hier jetzt nichts mehr mache. Oooh nein. Ich hab noch meine super Drama-Aufführung am Mittwochabend und am Freitag die Geburtstagsfeier von meinem Homiecat Ahmed ;)
whoop whoop! Ich bin motiviert!

Und genau mit dieser Motivation werde ich nach Österreich kommen und euch alle anstecken :D







  



Hab euch lieb! Und C ya soon! <3